Wie Franzosen Autos reparieren
Berufsschulen im Austausch ­ Eine lohnende Herausforderung für Auszubildende

Zwei Wochen Schüleraustausch in Frankreich oder England sind an vielen Gymnasien Standard. Doch auch angehende Mechaniker oder Hotelfachleute können im Ausland Erfahrungen sammeln, das aber ist leichter gesagt als getan. Einige Augsburger Berufsschulen haben die Herausforderung angenommen oder wollen es tun. Zurzeit sind Schüler aus Nevers im französischen Burgund an der Berufsschule I zu Gast, im Winter waren künftige Automechaniker bereits in Frankreich.

Drei Wochen lang entdecken die französischen Austauschschüler Augsburg, Unternehmen und die Ausbildung an der Berufsschule. Sie werden sicherlich ebenso spannende Erfahrungen machen, wie die zehn angehenden Kfz-Mechaniker der Berufsschule I bei ihrem Frankreichaufenthalt. Mit sichtbarem Stolz und einer Menge amüsanter Erlebnisse im Gepäck waren diese im Winter zurückgekehrt. Die Schule hat erstmals an einem Austausch im Rahmen des Deutsch-Französischen Sekretariats teilgenommen.

Die französische Schule, das Lycée Professionnel Louis Aragon in Nevers, Burgund, hatte sie angeschrieben; die Lehrer Johannes Hofberger und Lutz Fink übernahmen daraufhin von deutscher Seite die Initiative. "Das war oft nicht leicht, da die Ausbildung ganz anders organisiert ist ", berichten sie. "Außerdem fehlen unsere Schüler in dieser Zeit in ihren Betrieben ­ aber die waren zum Teil sehr kooperativ."

"Wir waren neugierig, wollten mal in ein anderes Land. Und es war toll", sind sich die Auszubildenden einig. Sie waren sowohl in der Schule als auch in Betrieben wie Euromoteur oder Peugeot in Aktion. "Dort durften wir auch richtig ran", erzählen einige begeistert. "Die Verständigung hat ganz gut geklappt." Und das trotz geringer Sprachkenntnisse, die sie sich in einem Crashkurs angeeignet hatten. Allerdings war meist eine Dolmetscherin zur Seite. Der Austausch wird weitergeführt.

Von unserer Mitarbeiterin Julia Nimführ

Mechatronik-Azubis aus Frankreich sind zu Gast in Augsburg und besuchten auch die Stadtwerke. Unser Bild zeigt (von links) Ausbildungsleiter Joachim Wiedemann, Guillemette Fabiano und Anthony Bordinat aus Frankreich, Chistin Reinelt und Bernhard Massopust aus Augsburg.